Samstag, 23. November 2013

Unsauberkeit


 Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere. Schon deshalb stellt die Unsauberkeit eine Ausnahmesituation dar und es sollte geklärt werden, warum das Tier unsauber geworden ist. Die Ursache sollte so schnell wie möglich abgeklärt werden, denn die Unsauberkeit belastet beide Seiten- Tier und Mensch...


Erste Schritte bei der Unsauberkeit


> Urinprobe zum Tierarzt bringen, für Diagnostik- das Tier sollte körperlich gesund sein 
> Hauben und Türen von den Klos entfernen 
> Katzenstreu auf feines, duftfreies umstellen 
> 1-2 zusätzliche Katzenklos in der Wohnung aufstellen
> Wenn noch nicht geschehen, SOFORT vom Tierarzt kastrieren lassen

Problem- Gesundheit: es ist oberwichtig, dass die Katze zu allererst körperlich untersucht wird, vom Tierarzt, mit Diagnostik. Katzen sind Meister im verstecken von Krankheiten und erst im Extremfall zeigen sie einem die Schmerzen mit ungewöhnlichen Verhalten. Ein Tierheilpraktiker kann jederzeit unterstützend bei der Therapie mitwirken, aber die Diagnostik sollte ein Tierarzt vornehmen. 

Grundlegende Fragen zur Unsauberkeit


Zum Tier: 
Welches Geschlecht ist das Tier? Ist es kastriert? Wenn ja seit wann? Wie alt ist es? Seit wann lebt es im Haushalt? Hat es Normalgewicht? 

Zu den Lebensumständen:
Wieviele Katzen leben insgesamt im Haushalt? Wie alt war die Katze beim Einzug in den Haushalt? Vorgeschichte (Züchter, Tierheim, privat, Streuner ..)? Wie lange wird täglich mit der Katze gespielt? Freigänger/ Wohnungskatze? Gab es Veränderungen im Haushalt/ beim Menschen/ der Umgebung/ des Tagesablaufes/ irgendein Verlust? Wie verstehen sich die Tiere im Mehrkatzenhaushalt?

Zum Körperlichen Zustand:
Ist das Tier gesund? Chronisch/ akut krank? Wann war der letzte TA- Besuch? Letzte Urinprobe? Letzte Blutuntersuchung? Bisherige bekannte Erkrankungen? Ist Unsauberkeit schonmal aufgetreten? Erkrankungen einer anderen Katze im Haushalt?


Mögliche Ursachen

>>>Ursachen können von unterschiedlichen Seiten herkommen<<<

Die gesundheitliche Seite sollte unbedingt abgeklärt werden. Somit ist der erste Gang bei Unsauberkeitsproblemen zum Tierarzt!

* Harnwegsentzündungen sind sehr schmerzhaft, v.a. beim Urin absetzen- wenn eine Katze beim Wasserlassen auf dem Klo Schmerzen hat, wird sie "den Ort des Schmerzes" zukünftig meiden und sich "Alternativ-Klos" aussuchen- sie wird unsauber. 
* Harngrieß kann Harnstau verursachen- die Harnröhre wird durch die feinen Grießkörner, welche sich ansammeln, verstopft, Urin kann nur schlecht durch. Auch hier schmerzen die Harnwege sehr. Der Pfropf welcher in der Harnröhre entsteht kann einen "Dauerdruck" hervorrufen- so kann es passieren, dass immer mal Urin tröpfelt. 
* Schwere Nierenschäden, nämlich dann wenn diese wichtigen Organe ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen können, können zur Folge haben, dass die Blase sehr schnell "übervoll" wird weil sich eine große Urinmenge ansammelt, dass Tier schafft es oft nicht mehr aufs Klo und pineklt an den nächstbesten Ort.
* Das Alter kann auch eine wichtige Rolle spielen- im Alter steigt die Gefahr der o.g. Erkrankungen an, es könnte eine Alter-Blasenschwäche auftreten oder die Katze wird senil/ dement und weiß einfach nicht, wo sie ihr Klo findet. Ähnlich bei Kitten- diese müssen erst lernen, dass sie zum Klo gehen müssen. Anfangs vergessen sie oft auch im Spieltrieb, dass sie aufs Klo müssen und schaffen es dann nicht mehr rechtzeitig. 
* Genetik Erbkrankheiten können auch eine Ursache sein. Entweder angeboren oder später ausgeprägt mit Symptomatik. Hierzu sollte man einen Fachtierarzt zu Rate ziehen und nach Schwere der Inkontinenz die Behandlung wählen.
* Hormonstörungen Diabetes und Schilddrüsenüberfunktion sind eine der häufigsten Hormonstörungen bei Katzen. Beides geht mit Unsauberkeit einher. Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion sind sehr unsicher aber dennoch sehr nervös und treffen dann Fehlentscheidungen beim Urin absetzen. Beim Diabetes ist es so, dass die Katze vermehrt trinkt, der Flüssigkeitsbedarf ist abnormal hoch und dadurch muss sie auch mehr pinkeln. 
* Potenz Unkastrierte Tiere leben sich aus, indem sie nicht selten Unsauber werden. Dieses Verhalten kann sich auch einprägen und wenn man zu spät kastriert, kann man Probleme bekommen, dass die Unsauberkeit wieder abtrainiert werden kann. Katzen gehören mit spätestens 6 Monaten kastriert, damit sie nicht erst potent werden und sich Störungen entwickeln. Vor allem wenn mehrere potente Katzen/ Kater zusammenleben, kann es zu Reviermarkierungen und Konkurrenzverhalten kommen.
* Hormonbildendes Gewebe Manchmal bleiben Tiere auch nach dem kastrieren potent. Oftmals merkt man dies erst Monate später, weil das Potenzverhalten einfach nicht nachlässt bzw. das Tier deutlich zeigt, dass es z.B. rollig wird. Es sollte unbedingt vom Arzt abgeklärt werden, ob im Körper Hormonbildendes Gewebe zurückgeblieben ist- manchmal kleine Zysten, Restgewebe von Eierstöcken oder auch die Gebärmutter. Tumore im Genitaltrakt können dies auch hervorrufen, Kater könnten Hodenfehlbildungen haben. Das Tier muss trotz verangegangener Kastration nochmal operiert werden, um sämtliches Gewebe (was sich auch zum bösartigen Tumor entwickeln kann) zu entfernen.
* Lähmungen entweder angeboren (Ataxie) oder erworben (Schädigungen der Nervenbahnen bei Knochenbrüchen an der Wirbelsäule/ Hinterläufe) können ebenfalls zu Inkontinenz des Tieres führen.

Die Psyche auch Katzen können seelisch leiden. Hier kann eventuell ein Tierheilpraktiker helfen! 

* Angst Eine Katze kann eine richtige Angst, gar Phobie (panische Reaktion auf etwas Angsteinflösendes) entwickeln. Wenn sie durch einen Unfall im Kittenalter beispielsweise etwas negatives mit dem Katzenklo oder der Ausscheidung in Verbindung bringen, dann kann es durchaus möglich sein, dass sie dauerhaft unsauber sind.
* Hilferuf Wenn sich eine Katze im Zuhause unwohl fühlt, dann zeigt sie es dem Besitzer, irgendwie, meist durch Unsauberkeits-Verhalten. Hier muss man sich fragen, warum sie sich so verhält? Was ist vorgefallen? Wenn man dies geklärt hat, kann man mit einer Verhaltenstherapie oft Wunder bewirken. Diese Therapie begleitet ein Tierheilpraktiker. Der Hilferuf kann durch Unstimmigkeiten in der Katzengruppe, plötzliche Umstellung von Freigänger auf Wohnungskatze, Haltung im Messie-Haushalt, generell schlechter Haltung, Hunger, nicht ausreichend Zeit mit dem Menschen oder Einzelhaltung der sozialen Tiere ausgelöst werden.
* Umstellung/ Umgewöhnung Veränderte Lebenssituationen können auch Unsauberkeit zur Folge haben- ein neuer Partner des Menschen, Nachwuchs (Babys), Umstellung auf ungewöhnliches Futter, durch einen neuen Arbeitsplatz des Besitzers, Umzug/ Renovierung, Besitzerwechsel, Einzug einer neuen Katze, Einzug einer unpassenden Katze, Unstimmigkeiten im Mehrkatzenhaushalt etc. bedeuten für alle Katzen Stress. Diesen Stress bauen sie ab, indem sie dem Menschen zeigen, dass ihnen etwas nicht passt. Wird oftmals als "Protestpinkeln" bezeichnet. Auch hier muss man die Katzenpsyche stärken und richtiges Verhalten loben, falsches ignorieren. Auch hier kann begleitend eine Verhaltenstherapie helfen.
* Verlust Wenn ein geliebter Mensch stirbt oder ein langjähriger Katzenkumpel plötzlich nicht mehr da ist, stellt dass eine vollkommen befremdliche Situation dar. Die Katze muss Vertrauen zu Neuen schöpfen und benötigt dazu Kraft. Auch Katzen trauern, anders als wir Menschen, aber sie tun es. In der Übergangsphase, bis sich das Tier an die neue Situation gewöhnt hat, kann es sein, dass es unsauber wird.
* Entwicklungsstörung Bei der Gehirnentwicklung in den ersten Lebenswochen einer Katze, reifen die Synapsen heran. Diese Entwicklung ist Abhängig von den Umweltreizen. Setzt diese Stimulation nicht ein, weil Reize wegfallen (isoliert aufwachsen, in schlechter Umgebung leben in den ersten Wochen), dann sterben diese ab und die komplette Entwicklung mit Erlernen von wichtigen Prozessen (Aufs Klo gehen) ist verzögert oder fällt ganz aus. Auch wenn Katzen zu früh von der Mutterkatze weggenommen werden (bei zu früher Vermittlung <12 Lebenswochen), kann die Entwicklung erheblich beeinträchtigt sein. Von Mutter und Geschwistern lernt das Kitten v.a. von der 8.-12. Lebenswoche wichtige "Regeln" im Katzen-Dasein. Dazu gehört auch die Sauberkeitserziehung. Diesen Aspekt sollte man also nicht unterschätzen.
* Schmerzhafte Erfahrung Die sogenannte Aversion- nachdem Katz`eine schmerzhafte Erfahrung auf den Klo gemacht hat, hat sich dies so sehr eingeprägt, dass sie beschlossen hat, nie wieder das Klo zu betreten. Nun muss ein neues Klomanagement her- sofort ein neues, anderes Katzenklo kaufen und der Katze neu beibringen, dass sie keine Schmerzen auf dem Klo hat! Schmerzen können hervorgerufen werden durch organische Erkrankungen (Harngrieß, Entzündungen), einklemmen in der Klotür, Angriff einer anderen Katze auf/ vor dem Klo, einklemmen des Schwanzes etc. pp.
* Unordnung Manche Katzen neigen tatsächlich dazu, auf herumliegende Sachen zu pinkeln- Wäsche, Handtücher, Koffer, Taschen, Schuhe etc.. Hier räumt man einfach ein bisschen besser auf.

Unzufriedenheit mit dem Katzenklo es ist so umfassend, dass sich der komplette nächste Extrapunkt damit beschäftigt.

Klomanagement


Fragen, welche geklärt werden müssen:

Wieviele Klos gibt es, bei wievielen Katzen?
Diese Frage ist besonders wichtig: Viele Katzen trennen großes und kleines Geschäft. Außerdem gehen sie nicht gern gemeinsam aufs Klo. Eine gute "Richtlinie" ist 
Anzahl der im Haushalt lebenden Katzen + 1 = Anzahl der aufzustellenden Katzenklos
Also bei 4 Katzen sollten mindestens 5 Klos zur Verfügung stehen. Auch wenn nicht immer alle gleich viel genutzt werden oder manche Klos auch mal ein Tag unbenutzt bleiben. Um einer Unsauberkeit vorzubeugen, sollte man sich an diese Vorgabe halten. Vor allem bei Katzen mit Unsauberkeitsproblemen in der Vergangenheit, sollte man dies berücksichtigen, dabei empfiehlt sich bei diesen Katzen sogar noch mehr Klos aufzustellen.

Bei Kitten und senilen Senioren sind auch mehrere Klos wichtig, auch mehrere pro Zimmer, damit sie es rechtzeitig "zum Örtchen" schaffen. Senioren könnten es durch Demenz vergessen, wo das nächste steht und Kitten gehen im Spieltrieb oftmals viel zu spät los um aufs Klo zu gelangen- in beiden Fällen kann etwas daneben gehen.

Welche Art von Klo wird verwendet? (offen, Haube, Haube + Klappe, Größe, Höhe)
Katzen sind KEINE Höhlenpinkler! Aber auch hier unterscheiden sich die Tiere und ihre Gewohnheiten- manche mögen Haubenklos, andere hassen sie. Wenn plötzlich ein Unsauberkeitsproblem auftritt, sollte man dennoch erstma die Klos "befreien", damit Katze einen Rundumblick haben kann. Dies ist ein ganz einfacher Lösungsansatz.

Auch Türen können Katzen stören- macht sie ab!

Die Klogröße ist auch entscheidend: große Katzen, brauchen große Klos! Aber auch kleine zarte Wesen wollen manchmal ein großes Stilles Örtchen haben. Im Handel gibt es entweder XXL Klos, aber auch Mörtelwannen oder große Plastikkisten können "umfunktioniert" werden. Normale Kisterln sind vielen ausgewachsenen Katzen schlicht und ergreifend zu klein.

Manche Katzen sind auch sog. Stehpinkler- sie setzen einfach ihren Pops nicht richtig ins Klo rein. Auch hier helfen große Kisten, mit hohem Rand und eventuell mit Einstieg von oben, dass nichts daneben geht.

Bei Kitten ist zu beachten, dass das Klo einen flachen Einstieg hat, damit sie einfach rein und raus kommen. Manchmal tun es für die ersten Wochen auch flache Schalen. 

Für behinderte Katzen sollte man ebenfalls ein gutes Klo schaffen, indem sie einfach drauf können. v.a. bei Ataxiekatzen sind ganz flache Klos angebracht, eventuell sogar mit einer "ausgeschnittenen" Tür, die es erleichtert, aufs Klo und wieder runter zu kommen.

Für jede Katze und ihre individuellen Bedürfnisse, kann man den richtigen Ort des Geschäfts schaffen.

Wie oft wird gereinigt und wie oft komplett erneuert?
Katzen sind reinheitsliebende Tiere. Im Mehrkatzenhaushalt sollte mindestens zweimal täglich Böller und Kot entfernt werden. Der Mensch setzt sich auch nicht gern auf ein vollgeka**tes Klo ;) Die Grundreinigung sollte einmal die Woche gemacht werden, mindestens. Dies kommt auch sehr auf die Katzen an, welches Streu man nutzt, welches Klo man hat etc. Dazu spült man das Klo nach gründlichen durchsieben aus, mit heißem Wasser und einer gesonderte Extra-Bürste (nur für diesen Zweck!) aus. Alternativ kann man auch mit Babybad ausspülen bzw. mit den unten aufgeführten Sachen zum "Entduften". Auch kann man mit "Frosch- Neutralreiniger" putzen, hauptsache keine aggressiven, chlor- und ammoniakhaltigen Reinigungsmittel!

Welche Streu wird verwendet?
Grobes Klumpstreu
Gutes Streu kann man sehr lange benutzen, man siebt es immer wieder sehr sorgfältig durch und füllt es immer wieder nach. Hochwertiges Streu bindet lediglich in den Klumpen den Geruch, hat kaum Eigengeruch, stiebt nicht und fängt nicht an zu riechen.
Feines Klumpstreu

Vielen Katzen ist Klumpstreu das liebste. Hierbei nimmt man entweder ökologische Streu (CatsBest ÖkoPlus) oder Bentonit Streu (Premiere, Tigerino etc.). Silikatstreu wird von vielen Katzen nicht gemocht, da Urin nach unten durchsickert und irgendwann eine Lache entsteht. Außerdem hat es z.T. einen sehr starken Eigengeruch, welcher in Verbindung mit Katzenurin richtig zu stinken anfängt (Catsan). Diese Streu ist auch kostenintensiver, man kann nicht einfach immer nachfüllen, sondern muss es spätestens nach 1 Woche (nur bei sehr guten Silikatstreu) komplett austauschen.

Manche Katzen mögen an ihren "Samtpfoten" auch nur ganz feines Streu. Grobkörniges ist vielen zu uneben und sie meiden es. Hier kommt es auf den Versuch an.

Man kann auch mehrere Klos aufstellen, mit verschiedenen Streu, um zu testen, welches am besten angenommen wird. Schließlich muss Katz`ja auf dem Klo ausscheiden.

Billiges Streu ist oftmals sehr minderwertig und man sollte im Streu etwas mehr investieren, damit es gar nicht erst zu Unsauberkeit kommt. Minderwertiges Streu entwickelt sehr oft einen starken Geruch, den typischen Katzenklogeruch, trotz regelmäßigen reinigen- und das will weder Katze noch Mensch.

Seit wann wird diese Streu verwendet?
Ein plötzlicher Streuwechsel kann auch eine Ursache von Unsauberkeit sein. Wenn dies auftritt, sollte man erstmal zum Gewohnten Streu zurück und dann langsam umstellen, eventuell mit zusätzlichen Klo, vermischen, etc., damit sich die Katze langsam daran gewöhnen kann.

Wie hoch wird die Streu eingefüllt?
Manche Katzen sind echte Sandkastenbuddler. Sie wollen graben, verscharren und bauen sich kleine Burgen, eh sie endlich ihr Geschäft verrichten. Das Katzenklo sollte immer gut befüllt sein. Wenn zu wenig Streu drin ist, sickert es am Boden zu einer Pfütze heran und da steht keine Katze gern drin. 

Hat das Streu einen Eigengeruch (Babypuder etc.)?
Manche Sensibelchen reagieren auf die Duftzusätze sehr empfindlich. Dann verwendet man einfach Streu, was natürlich riecht und ohne Duft ist. 

Wo steht das Klo bzw. die Klos (Raum, an der Wand, Ecke)?
Das Klo sollte an einer ruhigen Stelle stehen, wo Katze ungestört sein kann. Außerdem, sollte es nicht "eingekesselt" irgendwo stehen, damit nicht eine Katze ins Katzenklo gedrängt wird im Mehrkatzenhaushalt, wenn es Unstimmigkeiten gibt. Ein Katzenklo im Durchgangszimmer oder mitten im Zimmer, wo es sehr unruhig ist, ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Katze liebt das "Stille Örtchen" wortwörtlich, sie will ungestört ihr Geschäft verrichten können.

Wenn der Futterplatz im gleichen Raum ist - wo genau?
Katzen trennen gern Fressen und Kacken. Ist tatsächlich so, auch wenn es lustig klingt. Katzen wollen oft nicht im selben Raum aufs Klo gehen, wo sie fressen. Dann das Klo einfach in ein anderes Zimmer stellen.

Wird in allen Klos das selbe Streu verwendet?
Manchmal mag Katze auch einfach eine Art Streu nicht besonders gern. Wenn man mehrere Klos hat, testet man dies aus, indem sie mit unterschiedlichen Streu befüllt. Manche mögen Geruch, andere nicht. Einige gehen auf grobes Streu, andere mögens lieber ganz fein am Füßchen. Die einen bevorzugen Öko, die anderen kanadisches. Dann kann es sein, dass Bentonit dem Silikat vorgezogen wird, oder eben andersrum.

Seit wann werden die Klos verwendet?
Wenn Klos schon eine gewisse Zeit hinter sich haben, sollten sie auch einfach mal ausgetauscht werden. Über Klofilter kann man sich streiten, diese sind bei guten, hochwertigen Streu eigentlich überflüssig. Aber natürlich kann man auch diese austauschen. Der Nutzen dieser Filter ist eben fraglich und eine persnliche Entscheidung des Einzelnen.

Ist ein neues Klo hinzugekommen?
Vorerst das alte stehen lassen! Katze freundet sich eventuell nicht so schnell mit dem Neuen Örtchen an.
Cats Best- Öko Streu
Kanadisches Bentonit- Streu
Unterschiedliche Streuschaufeln, je nach Art des Streus
links- für Grobes
rechts- für Feines

Entduften

Einfach auswaschen ist oft zu wenig. Die empfindliche Katzennase nimmt v.a. Pinkelstellen weiterhin wahr, auch wenn der Weichspülerduft den Geruch überdeckt- denn hier liegt das Problem. Katzen riechen das trotzdem. Die Stellen müssen richtig entduftet werden, mit einem Präparat, was den Eigenduft von Urin/ Kot nicht nur überdeckt sondern regelrecht "rauszieht" (= entduften)

Geeignete Präparate sind:

- Biodor Animal erhältlich bei petshop-vetline.de
- Myrtheöl erhältlich in jeder Apotheke oder Reformhaus
- 4-Pet erhältlich bei http://www.4-pet.de/ 
- Wodka erhältlich im Lebensmittelgeschäft
- Urin frei erhältlich bei http://www.urin-frei.de/order.aspx?A...ookieSupport=1
- Doogsan erhältlich bei http://www.doogsan.de/ 
- UF2000 erhältlich bei http://www.ecodor-geruchsbeseitigung.de/
- Simple Solution erhältlich im Fressnapf
- BioPet von BioLoPur erhältlich bei www.geruchsentferner24.de/
- Urin Attacke erhältlich bei http://www.cdvet.eu/shop_neu/index.p...oduct&info=400
- Bio Urin Attacke erhältlich bei Amazon
- Urineoff erhältlich bei medpets.de
- Equintos SmellEX erhältlich bei Amazon oder Tiershop4000


Mit diesen Präparaten kann man ebenfalls das Katzenklo reinigen.

Reinige das Katzenklo nicht mit Chlor, chlorhaltigen Substanzen, Zitrone, Essig oder anderen stark riechenden Substanzen! Die empfindlichen Schleimhäute werden zu stark gereizt und eventuell werden die Atemwege der Katze stark geschädigt. Außerdem wird das Klo nach putzen mit diesen Substanzen gemieden, weil sie einfach zu stark riechen!

Urin- Unsauberkeit

Die meisten Katzen werden mit Urin unsauber. Sie Pinkeln entweder vertikal oder horizontal. der Unterschid wird in Unsauberkeit/ Markieren deutlich. Die Katze kommuniziert sich über das Pinkeln- sie macht deutlich, dass ihr etwas nicht passt, ihr etwas wehtut oder sie sonst irgendein Problem hat. Ursachen müssen herausgefunden werden und danach kann man Abhilfe schaffen, indem man die Therapie danach ausrichtet. Um eine Ursache herauszufinden, kann man ein sog. "Pippi- Tagebuch" beginnen: Wann wird wo hingemacht/ Wo waren die anderen Katzen zu dem Zeitpunkt/ Ist vorher etwas vorgefallen/ Wie war das Verhalten danach/ Wie ist die Stimmung unter den Katzen....Damit kann man gut herausfinden, was die Katze so sehr stresst, dass sie unsauber geworden ist (wenn alles körperliche ausgeschlossen wurde!)

Kot- Unsauberkeit

Wenn eine Katze eine Kot- Unsauberkeit hat, dann ist es immer fast ausschließlich ein organisches/ medizinisches Problem. Oftmals bei Durchfallauslösenden Erkrankungen (z.B. Parasiten) schaffen es die Katzen nicht mehr rechtzeitig aufs Klo. Vor allem aber auch chronische Schmerzen beim Kotabsatz durch z.B. Verletzungen oder Organschäden können dies auslösen. Auch bei Knochenveränderungen, kann die "Hocke-Haltung" Schmerzen bereiten und wenn die Katze dies wieder mit dem Klo verbindet, dann wird sie es wohl künftig meiden. Auch dies sollte zwingend von einem Arzt abgeklärt werden. Wenn das Tier in Behandlung ist und man das Klomanagement optimiert und an seine kranke Katze anpasst, sollte das Problem nicht lange bestehen bleiben.


Unsauberkeit/ Markieren

Es gilt festzustellen, ob ein Tier tatsächlich Unsauber ist oder ob es markiert. Dies sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. 

Bei der Unsauberkeit wird das Tier Pfützen pinkeln und eher horizontal sich "verewigen". Vor allem auf Teppiche, Handtücher, herumliegende Sachen, in einer ruhigen Ecke etc. Die Unsauberkeit zeichnet sich dadurch aus, dass die Katzentoilette kaum bzw. gar nicht mehr genutzt wird. Die Katze nimmt die typische "Pinkelstellung" als Körperhaltung ein. 

Markieren können Katzen, als auch Kater. Manchmal wird auch mit Kot markiert- v.a. potente Tiere markieren sozusagen ihr Revier. Aber auch kastrierte Katzen/ Kater könnten markieren. Oftmals bezeichnet man es als "Harnspritzen". Das Tier markiert vertikal gegen Flächen (Sofa, Wände, Schrankwand etc.) und verteilt kleine Spritzer. Potente Tiere sollten so schnell wie möglich kastriert werden, oftmals schafft dies schon Abhilfe. Die Katze stellt sich richtig mit den Po vor die zu markierende Stelle, der Schwanz zittert und sie ist hochkonzentriert und spritzt Urin raus. Urin von potenten Tieren, v.a. Katern, die markieren stinkt bestialisch, da er so sein Revier absteckt. Das Katzenklo wird weiter normal genutzt um Urin und Kot abzusetzen. Oftmals nutzen die Tiere auch persönliche Sachen des Halters, um sie zu markieren und somit klarzumachen, wer das "Sagen" hat.

Kann der Tierarzt helfen?

Der Tierarzt kann erstmal alle organischen Ursachen, welche die Unsauberkeit haben könnte, kontrollieren: mittels Urin- und Blutprobe werden Entzündungen kontrolliert, mit einer Sonografie können die Harnwege untersucht werden, im Röntgen können Knochenveränderungen dargestellt werden. Außerdem bestimmt der Tierarzt, ob eventuell eine Zuckerkrankheit (Diabetes) oder eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt. Ob das Gewicht und die Größe des Tieres stimmt, wird auch festgestellt. 

Mittels Urinprobe wird der pH- Wert, U-Status und eventuell ein Sediment gemacht (Auszählung der Keime). 

Man sollte darauf achten, dass auf Struvit- und Oxalatsteine kontrolliert wird.

Gegen Entzündungen werden eventuell Medikamente gegeben, man sollte immer darauf achten, was man dem Tier gibt- so bringt ein Antibiotika bei einem viralen Krankheitsgeschehen gar nichts. Die Medikamentennamen sollte man sich immer notieren, auch um eventuelle Nebenwirkungen sofort festzustellen. Die Wirkweise und Einnahmehinweise sollte der Tierarzt gemeinsam mit Besitzer durchgehen. Mittels eines Antibiogramm kann man genau wirksames Antibiotika herausfinden, wenn die Ursache eine bakterielle Geschichte ist. Dazu wird eventuell eine Urinkultur angesetzt.

Das Tier sollte regelmäßig untersucht werden und v.a. bei anhaltender Unsauberkeit sollte immer die Diagnostik-Palette, eventuell auch in der Tierklinik ausgeschöpft werden.

Letzte Hilfe- Tierheilpraktiker?

Wenn der Tierarzt keinerlei Organschäden oder gesundheitliche Probleme feststellen kann, dann ist man auch als Halter überfragt. Wie soll man jetzt bloß weiterkommen? Eventuell kann dann der Tierheilpraktiker weiterhelfen. Hier wird die Psyche des Tieres komplett durchgecheckt und gemeinsam mit Besitzer eine Verhaltenstherapie begonnen, eventuell begleitend mit einer Bachblütentherapie. Dies ist aber sehr individuell, man sollte da nicht selber irgendetwas zusammenstellen sondern wirklich einen THP aufsuchen, der eine Therapie erstellt und individuell ans Tier anpasst und passende Bachblüten auswählt. Manche Tierärzte arbeiten auch mit THP zusammen, dies wäre natürliche die optimalste Lösung.

Hinweise

Bitte die Katze auf keinen Fall bestrafen! Nicht in Urin/ Kot schubsen/ tauchen/ reinstreifen oder Uringetränkte Wäsche ins Gesicht reiben. Katzen machen dies nicht absichtlich, sie wollen dem Besitzer damit zeigen, dass etwas nicht stimmt. Dem sollte auf den Grund gegangen werden, wenn die sonst so reinliche Katze schon so einen Hilfeschrei äußert!

Schimpfen bringt der Katze genauso wenig und den Menschen noch weniger. Man kann noch so in Rage sein, es bringt überhaupt nichts, sich aufzuregen. Die Ursache muss gefunden werden, damit es Tier und Mensch wieder gut geht und Harmonie einkehrt. Nachträgliches schimpfen ist eher kontraproduktiv- man verängstigt die Katze, die gar nicht weiß wofür, schließlich könnte sie kurz vorher etwa gespielt haben. Nun wird diese Situation mit schimpfen verbunden- die Katze weiß gar nicht mehr was los ist.

Keine körperliche Gewalt am Tier! Dies ist gegen das Tierschutgesetz. Die kleinen Körper sind viel zu empfindlich und selbst ein Klapps auf dem Po können höllische Schmerzen z.B. in der Nierengegend hervorrufen (v.a. wenn die Ursache eine Harnwegsentzündung ist, ist dies für das Tier sehr schmerzhaft!)

Das Tier sollte auch keinesfalls eingesperrt oder ignoriert werden. Die Bindung und das Vertrauen zum Menschen wird dadurch sehr geschädigt, das Verhältnis kann für immer gestört bleiben!

Alle Reaktionen vom Menschen, die hier aufgeführt sind, können ein Unsauberkeitsproblem noch verstärken. Katzen sind sehr sensible Tiere und auf die Gemütsänderungen des Menschen können sie extrem reagieren! Bitte Geduld haben bei einen Unsauberkeitsproblem, dass Tier macht es nicht absichtlich, um den Menschen zu ärgern- denkt daran- Katzen können nicht sagen was ihnen fehlt, wir als Besitzer haben die Verantwortung für sie und sind in der Pflicht, herauszufinden, was ihnen das Unwohlsein zugrunde hat!

Broschüre "Geliebte Katze"


Das Stille Örtchen- wichtige Ansätze (Buch)

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Man kann ein Katzenklo auch in den Wohnraum integrieren,
es muss nicht immer schäbig aussehen ;)



Katzen brauchen Platz auf dem Klo


Alternativ- Klo aus einer großen Plastikkiste